Das Ersetzen des Autos bei Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen oder in der Freizeit kann laut einer neuen Studie nicht nur zu einer besseren körperlichen Gesundheit beitragen, sondern auch zu einer besseren psychischen Gesundheit. Radfahrer und Fußgänger weisen laut der Untersuchung nämlich ein geringeres Maß an Stress als Autofahrer auf.
In der modernen Welt, in der Stress und Angst oft unser tägliches Leben dominieren, suchen wir nach Wegen, um Gleichgewicht zu finden und unsere psychische Gesundheit zu verbessern. In einer kürzlich veröffentlichten Studie, die in der Fachzeitschrift Journal of Transport & Health veröffentlicht wurde, gibt es interessante Erkenntnisse, die eine Inspiration für diejenigen sein können, die nach einem Weg suchen, Stress zu reduzieren und ihr psychisches Wohlbefinden zu verbessern. Laut dieser Studie kann die Antwort auf unsere Probleme etwas so Einfaches wie eine Änderung der Fortbewegungsart sein – nämlich das Gehen und Radfahren dem Autofahren vorzuziehen.
Die Studie, die an einer Stichprobe von über zweitausend Menschen in einer städtischen Umgebung durchgeführt wurde, konzentrierte sich darauf, wie verschiedene Fortbewegungsarten das Stressniveau und das allgemeine psychische Wohlbefinden der Individuen beeinflussen. Die Forscher stellten fest, dass Menschen, die regelmäßig zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren, niedrigere Stressniveaus aufweisen als diejenigen, die sich regelmäßig auf das Auto als Haupttransportmittel verlassen.
Einer der Schlüsselfaktoren, die zu diesen Unterschieden beitragen, ist die körperliche Aktivität, die mit dem Gehen oder Radfahren verbunden ist. Körperliche Aktivität wird seit langem mit einer Verbesserung der psychischen Gesundheit in Verbindung gebracht, da sie die Freisetzung von Endorphinen – Hormonen, die die Stimmung verbessern und die Schmerzwahrnehmung verringern – fördert. Darüber hinaus beinhalten das Gehen und Radfahren in einer städtischen Umgebung oft den Aufenthalt an der frischen Luft, was zusätzlich zur Stressreduktion beitragen kann.
Im Gegensatz dazu sehen sich diejenigen, die das Autofahren bevorzugen, oft höheren Stressniveaus gegenüber. Die Hauptgründe hierfür sind Verkehrsstau, unvorhersehbare Verzögerungen und eingeschränkte Bewegungsfreiheit, was Frustration und Angst auslösen kann. In Autos fehlt auch in der Regel die Interaktion mit der Umgebung, was zu einem Gefühl der Isolation und Entfremdung führen kann – Faktoren, die den Stress weiter verschlechtern können.
Eine interessante Erkenntnis dieser Studie ist, dass sich die positiven Auswirkungen des Gehens und Radfahrens auf die psychische Gesundheit unabhängig von der Länge der Strecke zeigen. Selbst kurze Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad können einen erheblichen Einfluss auf die Stressreduktion und die Verbesserung der Stimmung haben. Diese Tatsache bietet Raum für eine Neubewertung der täglichen Gewohnheiten, bei der die Menschen versuchen könnten, mehr körperliche Aktivität in ihre täglichen Routinen zu integrieren.
Zum Beispiel könnten die Menschen anstelle einer kurzen Autofahrt einen Spaziergang oder eine Fahrradtour in Betracht ziehen. Dadurch können sie nicht nur ihren Stress reduzieren, sondern auch zur Verbesserung ihrer körperlichen Gesundheit und zur Verringerung ihres ökologischen Fußabdrucks beitragen.
Die Schlussfolgerungen dieser Studie haben bedeutende Implikationen für die Stadtplanung und die öffentliche Verkehrspolitik. Städte, die in die Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer investieren, können damit zur besseren psychischen Gesundheit ihrer Einwohner beitragen. Der Ausbau von Radwegen, Fußwegen und Grünflächen kann mehr Menschen dazu ermutigen, aktive Fortbewegungsmethoden zu wählen, was gesellschaftliche Vorteile haben kann.
Gleichzeitig sollte der Aufklärung und Bildung der Öffentlichkeit über die Vorteile aktiver Fortbewegung Aufmerksamkeit geschenkt werden. Eine Änderung der Gewohnheiten ist nicht einfach, aber wenn die Menschen erkennen, welchen positiven Einfluss regelmäßiges Gehen oder Radfahren auf ihre psychische Gesundheit haben kann, könnte dies sie dazu motivieren, ihre Fortbewegungsart zu ändern.