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Wasserstoffzüge in Deutschland haben nach zwei Wochen Betrieb gestoppt. Sie haben nicht genug Wasserstoff

     
Tomáš Jelínek
30. 12. 2024 ▪ 09:23

Der Start der Wasserstoffzüge auf einer weiteren deutschen Strecke verlief nicht besonders gut. Der Betrieb der Züge wurde nach zwei Wochen eingestellt, da es an Wasserstoff für ihren Antrieb mangelte. Die Züge sollten vorübergehend mit Wasserstofflieferungen per Lkw betrieben werden, aber dem Lieferanten gelang es nicht, genug Wasserstoff für einen vollen Betrieb bereitzustellen.

Vodíková jednotka Siemens Mireo Plus H
Siemens Mireo Plus H Wasserstoff-Einheit
Foto: Siemens

Nur zwei Wochen im Betrieb hielten die Züge auf der Strecke zwischen Berlin und Groß Schönebeck. Ihr Betrieb, der erst Mitte Dezember aufgenommen wurde, wurde jedoch nicht durch technische Probleme gefährdet, sondern durch einen Mangel an Treibstoff für ihren Betrieb. Der Betreiber der Züge erwartet nun, dass sich die Situation bereits in dieser Woche zu verbessern beginnen sollte, jedoch ist dies kein gutes Zeichen für den Betrieb von Zügen mit alternativem Antrieb.

Die Heidekrautbahn-Strecke, deren Geschichte bis ins Jahr 1901 zurückreicht, sollte eine der Strecken sein, die in Deutschland schrittweise auf erneuerbare Energien in Form von batteriebetriebenen und wasserstoffbetriebenen Lokomotiven umgestellt werden. Doch kurz nach der Inbetriebnahme der zweiachsigen Wasserstoffzüge Siemens Mireo Plus H hat der Betreiber die ersten Probleme.

Nach seinen Angaben ist der Betrieb aufgrund von Problemen mit der Wasserstofflieferung durch die Firma Enertrag eingeschränkt. Laut dem Verkehrsverband Berlin-Brandenburg, der die Züge auf dieser Strecke betreibt, liegt dies jedoch nur an der Situation verursacht durch die Weihnachtsfeiertage. Genau zu dieser Zeit stellte sich nämlich heraus, dass es nicht möglich war, genügend Treibstoff für diese Züge in die Region zu bringen, und sie mussten abgestellt und entweder durch Dieselzüge oder solche mit Batteriezellen ersetzt werden.

Probleme beim Übergang zu emissionsfreiem Zugverkehr waren jedoch bereits bei Projektbeginn mit den Wasserstoffzügen vorhanden. Aufgrund der Nichtlieferung von Wasserstoff-Zapfsäulen konnte die ursprünglich geplante Tankstelle in Basdorf, wo die Züge den Wasserstoff tanken sollten, nicht von Anfang an in Betrieb genommen werden. Deshalb wurde eine Vereinbarung mit der Firma Enertrag getroffen, die vorübergehend die Betankung der Züge direkt aus LKWs sicherstellen sollte. Obwohl eine solche Betankungsmethode aufwändiger und schwieriger ist als bei Tankstellen, war es notwendig, sie vorübergehend zu nutzen, bis die neuen Zapfsäulen fertiggestellt sind. Probleme mit der ausreichenden Lieferung von Wasserstoff haben die Züge jedoch nun komplett gestoppt.



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Der Originalartikel wurde auf Tschechisch unter dem Titel veröffentlicht: Vodíkové vlaky v Německu po dvou týdnech provozu stojí. Nemají dostatek vodíku