EnergoZrouti.cz

Haushalte wollen keine Wärmepumpen. Verzweifelte Hersteller bitten die EU um Hilfe

     
Tomáš Jelínek
24. 10. 2024 ▪ 12:30

Wärmepumpe? Nein, danke! Genau so könnte man die Nachfrage nach Wärmepumpen von Haushalten in der gesamten europäischen Siebenundzwanzig beschreiben. Das bereitet jedoch nicht nur den Politikern, sondern auch den Herstellern Kopfschmerzen, die bereits Brüssel um Hilfe bitten.

Prodeje tepelných čerpadel jsou díky malému zájmu domácností na rychlém poklesu, výrobci žádají EU o pomoc
Der Absatz von Wärmepumpen geht aufgrund des geringen Interesses der Haushalte rapide zurück, und die Hersteller bitten die EU um Hilfe
Foto: Unsplash

Obwohl die Europäische Union sowie die einzelnen Regierungen der Länder der europäischen Siebenundzwanzig weiterhin auf die Durchsetzung von Zielen im Bereich der Reduzierung von Treibhausgasemissionen und dem damit verbundenen Übergang zu erneuerbaren Energiequellen drängen, besteht unter den Haushalten immer noch kein Interesse an einer Schlüsseltechnologie – den Wärmepumpen. Die Hersteller von Wärmepumpen stehen somit einem weiteren Nachfragerückgang gegenüber, der in vielen Fällen bereits zu Entlassungen von Mitarbeitern geführt hat. Die aktuelle Entwicklung hat einige der Unternehmen dazu veranlasst, sich mit der Bitte um Unterstützung an die Europäische Union (EU) zu wenden.

Haushalte zögern weiterhin beim Kauf von Wärmepumpen

Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage sind die Verkäufe von Wärmepumpen in Europa in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen. Die Hersteller, die ursprünglich ein anhaltendes Wachstum des Interesses an diesen Geräten erwarteten, stehen vor einer harten Realität. Trotz der Energiekrise und der Bemühungen, sich von fossilen Brennstoffen abzuwenden, haben sich viele Haushalte gegen die Installation einer Wärmepumpe entschieden. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber zu den Haupthemmnissen zählen die hohen Anfangskosten für die Installation und der komplizierte Übergang von herkömmlichen Heizmethoden zu einem neuen System.

Obwohl Wärmepumpen theoretisch langfristige Einsparungen bieten, werden Verbraucher oft durch die Komplexität des Installationsprozesses und die Unsicherheit über die Rentabilität der Investition abgeschreckt. In einer Zeit, in der andere saubere Technologien wie Solarpaneele oder Batteriesysteme mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen, scheint die Wärmepumpe ihren Platz im Kampf gegen den Klimawandel zu verlieren.

Die Hersteller von Wärmepumpen, von denen viele auf dem gesamten europäischen Markt tätig sind, weisen darauf hin, dass die derzeitige Situation nicht tragbar ist. Sollte die EU nicht eingreifen, könnte nicht nur ihre Produktion, sondern auch die Erreichung der europäischen Klimaziele gefährdet sein. Die Hersteller fordern eine Erhöhung der finanziellen Anreize für Haushalte sowie die Einführung eines umfassenderen Informationsprogramms, das die Vorteile und Möglichkeiten der Nutzung von Wärmepumpen beleuchtet.

Nach Ansicht von Branchenvertretern ist es entscheidend, dass Haushalte mehr über den wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen dieser Systeme erfahren. Während die Regierungen der einzelnen Länder verschiedene Unterstützungsmaßnahmen ergriffen haben, von direkten Zuschüssen bis zu Steuervergünstigungen, zeigt die Realität, dass dies nicht ausreicht, um die massive Einführung der Technologie zu erreichen. Die Situation in Deutschland und Frankreich, wo die Unterstützung aufgrund anderer wirtschaftlicher Prioritäten nachgelassen hat, stellt laut Experten ein Warnsignal für ganz Europa dar.

Zu den weiteren Hindernissen, denen sich der Wärmepumpenmarkt gegenübersieht, gehören unzureichende Infrastruktur und Fachkompetenz für Installation und Wartung. In vielen Regionen ist es schwierig, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, die in der Lage wären, Installationen auf dem erforderlichen Qualitätsniveau durchzuführen. Ohne genügend Techniker und Serviceleute zögern Haushalte, auf diese Technologie umzusteigen, da sie mögliche technische Probleme oder langwierige Reparaturen befürchten.

Außerdem gibt es trotz der Tatsache, dass Wärmepumpen eine umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Heizmethoden darstellen, Bedenken hinsichtlich ihrer Effizienz in kälteren Monaten. In Ländern, in denen die Winter strenger sind, befürchten viele Verbraucher, dass eine Wärmepumpe nicht ausreichend Wärme liefern kann, was erneut von der Investition abschreckt. Solche Bedenken, die hauptsächlich aus Unkenntnis dieser Systeme resultieren, verbreiten sich jedoch weiterhin auch unter einheimischen Kunden: „Viele Kunden, die sich für Wärmepumpen interessieren, haben Bedenken, dass die Wärmepumpe das Haus bei leicht unter null liegenden Temperaturen nicht effizient beheizen könnte. Aktuelle Wärmepumpen haben jedoch keine derartigen Probleme, und diese Bedenken beruhen allein auf Unkenntnis. Mit der zunehmenden Verbreitung von Wärmepumpen sehen wir jedoch, dass sich die Situation bei den Kunden allmählich verbessert“, erklärt Michal Štrympl vom Vergleichsportal für Photovoltaik- und Wärmepumpenanbieter Voltaico.cz.

Obwohl Wärmepumpen eine Schlüsselrolle im Übergang zu sauberer Energie spielen können, ist ihre Zukunft in Europa derzeit unsicher. Während die Hersteller auf das Eingreifen der EU hoffen, wird es darauf ankommen, welche Schritte die europäischen Institutionen und die einzelnen Staaten zur Unterstützung des Marktes unternehmen. Eine Erhöhung des Bewusstseins für diese Technologie und ihre Vorteile sowie gezielte Anreize könnten den Markt wiederbeleben.



Artikel teilen  
       


Der Originalartikel wurde auf Tschechisch unter dem Titel veröffentlicht: Tepelná čerpadla nechceme, říkají domácnosti. Zoufalí výrobci kvůli tomu žádají EU o pomoc