Die Installation erneuerbarer Energiequellen könnte sich aufgrund der neuen Änderung der chinesischen Steuerpolitik erheblich verteuern. Chinesische Unternehmen liefern nämlich 97 % aller Photovoltaikmodule in die EU, aber gerade deren Preis könnte aufgrund des Anstiegs der Exportsteuer bald steigen.
Der Übergang zu erneuerbaren Energiequellen, angeführt von Photovoltaik- und Windkraftanlagen, könnte in der Europäischen Union, aber auch auf außereuropäischen Märkten, bald erheblich teurer werden. China passt nämlich die Steuern an, die die Preise von Photovoltaikmodulen erheblich beeinflussen werden. Diese könnten sich damit erheblich erhöhen, gleichzeitig wird jedoch die Rentabilität der chinesischen Hersteller erhalten bleiben. Gerade diese dominieren nämlich den Weltmarkt für Photovoltaik.
Die Milliarden, die die EU-Staaten bereits jetzt in den Übergang zu erneuerbaren Energien investieren, könnten somit deutlich steigen. China hat nämlich eine Senkung des Exportsteuererlasses für Photovoltaiktechnologien angekündigt. Ab dem 1. Dezember wird die Ermäßigung auf unasierte und eingesetzte Photovoltaikzellen von 13 % auf 9 % gesenkt. Gerade dies könnte schnell auch die Preise für Photovoltaikmodule ändern, die in den letzten Jahren sehr schnell gesunken sind.
Im Falle der Senkung der Steuererleichterung für chinesische Firmen wird es zu einer Verringerung ihrer Gewinnmargen kommen. Um diese Verluste auszugleichen, werden die Firmen wahrscheinlich auch ihre Produktpreise erhöhen müssen. Dies könnte sich erheblich in den Preisen für Photovoltaikmodule niederschlagen, die in die Europäische Union gelangen.
Laut der Forschungsfirma Shanghai Metals Market (SMM) könnte diese Senkung des Steuererlasses das Wachstum der Preise auf ausländischen Märkten fördern, was den chinesischen Herstellern erheblich helfen könnte. Der tatsächliche Anstieg der Preise wird jedoch von der Angebots- und Nachfragedynamik in den einzelnen Regionen abhängen.
Obwohl die Erhöhung der Preise für Technologien von chinesischen Herstellern auch die Preise für Photovoltaikanlagen erheblich erhöhen könnte, kann sie zugleich auch die europäischen Hersteller von Photovoltaikmodulen unterstützen. Diese stehen derzeit nämlich vor einer sehr starken Konkurrenz durch chinesische Firmen, die häufig des Einsatzes staatlicher Unterstützung verdächtigt werden. Die europäischen Hersteller sind anschließend nicht in der Lage, mit solch niedrigen Preisen zu konkurrieren und beenden in vielen Fällen ohne Zuschüsse von der EU sehr schnell ihre Tätigkeit.
Ein Beispiel könnte die Schweizer Firma Meyer Burger sein, die sich auf die Herstellung von Photovoltaikzellen spezialisiert hat. Die Firma hat nämlich als eine der wenigen den „Angriff“ der chinesischen Konkurrenz überlebt, ihr Schicksal sieht jedoch weiterhin nicht gut aus. Mitte November hat die Firma angekündigt, dass ihr größter Kunde (DESRI) mit ihr mit sofortiger Wirkung den Vertrag beendet. Dies hat einen signifikanten Einbruch der Aktien und Besorgnis um die Zukunft des Unternehmens ausgelöst.
Die Probleme der Photovoltaikhersteller sind für die EU dabei keine allzu gute Nachricht. Die Länder der 27 haben nämlich weiterhin Probleme, die Abhängigkeit von chinesischen Photovoltaiksystemen zu reduzieren, die für den energetischen Übergang entscheidend sein werden. Wie Daten der Europäischen Kommission zeigen, stammen 97 % aller Photovoltaikmodule, die in der EU genutzt werden, genau aus China. Obwohl sich die Brüsseler Gesetzgeber seit Langem um eine Veränderung und die Beseitigung dieser Abhängigkeit durch die Schaffung neuer Photovoltaikhersteller mithilfe von Zuschüssen bemühen, gelingt die Veränderung noch immer nicht.
Die aktuellen Änderungen in der chinesischen Steuerpolitik könnten jedoch erhebliche Auswirkungen auf den europäischen Photovoltaikmarkt haben. Höhere Preise werden die Kosten für die Installation von Photovoltaikanlagen erheblich erhöhen, wodurch es zu einer Verlangsamung des Übergangs zu erneuerbaren Energien kommen kann, und zwar insbesondere im Falle von Haushalten oder kleinen und mittleren Unternehmen.